Bauberichte

Mitsubishi J8M1

… oder ME 163, oder Mitsubishi Ki-200, oder was ist es eigentlich?

Und da war das alte Problem wieder da. Mein JetCO XL hatte gerade 3 Dutzend Flüge hinter sich, nun musste ein neues Projekt her. Was soll es denn dieses Mal werden? Mit dem JetCO XL hatte ich zwei Sachen auf einmal erschlagen: Ein alltagstauglicher Flieger und was für ordentliche Geschwindigkeiten. Mein Bedarf an Geschwindigkeit ist daher derzeit noch gedeckt, so dass dieses Mal ein vorbildähnliches Modell im Vordergrund stand.

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Da ich mehre Großmodelle besitze, kenne ich das Problem, dass sie aus Bequemlichkeit und mindestens 100 anderen Gründen gerne mal im Bastelzimmer bleiben. Daher musste unbedingt was her, was wiederum alltagstauglich und gut transportierbar ist. Andererseits müssen aus meiner Sicht Jets auch eine gewisse Größe haben, damit sie auch gut wirken. Nach langem hin und her viel dann die Entscheidung auf die ME163 von Alois Sitter. Schon vor 6 oder7 Jahren stand der Flieger mal als Einstiegsmodell in die Turbinenfliegerei auf meiner Liste ganz oben. Jetzt war es dann endlich so weit. Gut 3-Meter Spannweite, aber nur ein kleiner, aber pummeliger Rumpf von nicht mal 2-Meter. Das geht in den Kombi locker rein.

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So kam dann alles an… CFK (mit weißem Vorgelat) ohne Ende

Am Ende eines sehr netten Gespräches mit Alois persönlich habe ich den Flieger dann auch direkt bei ihm bestellt. Nach gut einer Woche kam dann ein „Päckchen“ bei mir in der Firma an. Mit etwas gutem Willen passte es noch in den Lastenaufzug. Ausgepackt haben wir den Flieger dann vor dem Eingang meines Büros. Alois ist beim Verpacken auf Nummer „ganz, ganz sicher“ gegangen. Ausgepackt wurden alle Teile dann erst mal einer optischen Kontrolle unterzogen. Das Ergebnis fiel wirklich sehr gut aus. Es muss natürlich angemerkt sein, dass der Flieger geliefert wird, wie er aus der Form kommt. Das war im Vorfeld klar auch so gesagt, d.h. da stehen noch Arbeiten an, die bei anderen Lieferanten entfallen. Insgesamt bekommt man für sein Geld aber ein wirklich sehr hochwertig aufgebautes Modell. Was Preis-/Leistung angeht, so ist das Modell aus meiner Sicht wirklich unschlagbar. Ich wüsste nicht, wo ich sonst einen „3-Meter Jet in Voll-CFK“ für diesen Preis (seinerzeit 1.100Euro) kaufen könnte.

Was wird es denn nun?

Mit der Wahl des Fliegers war aber noch nicht alles geklärt, im Gegenteil. Was wird es denn nun für ein Flieger. Der Bausatz ergibt einen vorbildähnlichen Flieger einer ME163, allerdings kann man genauso gut daraus auch eine Mitsubishi J8M Shusui, bzw. eine Ki-200 bauen. Beide letzteren Typen wurden nach unvollständigen Plänen der Deutschen in Japan in Lizenz nachgebaut. Die Ähnlichkeit ist so groß, dass man bei diesem Bausatz noch durchaus die Wahl hat. Eine klassische tarn-grün Lackierung finde ich persönlich nicht gut. Die „Rote“ ME-163 ist zwar eine echte Alternative, aber viel zu oft nachgebaut. Daher viel die Entscheidung auf eine japanische Version […]. Leider lässt sich das Cockpit nicht ganz auf die japanischen Eigenarten anpassen, aber es sollte ja auch nur vorbildähnlich sein.

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Beim Einmessen der Fläche werden auch die Ausmaße des Modells langsam klar

Einmessen der Fläche

Ein bekanntes Problem des Modells ist eine gewisse „Trimmstellung“ der Ruder… oder umgangssprachlich… irgendwas ist krumm. Sowohl in den Foren, als auch bei dem Modell was Peter Adolfs gebaut hat, als auch beim Kollegen des Nachbarvereins musste nachgetrimmt werden. Vorgewarnt habe ich die Flächen mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln vermessen. Dabei ist aufgefallen, dass beide Flächen einen „identischen“ Verzug haben. Einmal eine positive Schränkung (linke Fläche), einmal eine gleiche negative Schränkung (rechte Fläche). Offensichtliche kommen beide Flächen aus der gleichen, leicht verzogenen Form (gut 1,5 Grad an den Flächenenden). Hier ist guter Rat teuer, da der Verzug nicht gleichmäßig über die Spannweite verläuft. Ich habe an dieser Stelle von viel Rechnerei, Glaskugelarithmetik,… Abstand genommen und die Steckungsrohre beider Flächenhälften so verklebt, dass ein Teil des Verzuges ausgeglichen wird. Der Rest wird einfach getrimmt. Der Verzug ist ein Ärgernis, aber es ist das einzige Ärgernis dieses „Bausatzes“.

Wie kommt Luft in den Flieger

Das Original hatte ja bekanntlich einen Raketenantrieb und brauchte somit keine Luft fürs Triebwerk. Bei der Verwendung einer Turbine sieht das nun ganz anders aus. Hier muss die Luft wohl oder übel irgendwie in den Flieger kommen. Egal was man macht, es entstehen nicht vorbildgetreue Lufteinlässe. Damit es nicht allzu auffallen ist, habe ich sie auf der Unterseite der „Nase“ eingebaut und mit einem lackierten Ansauggitter verkleidet. Ob die Größe reicht, war dann wohl zunächst die bange Frage.

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Das muss an Luft reichen
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Gut verkleidet, damit auch nur die Luft von vorn gesogen wird, d.h. keine heißen Abgase erneut ansaugt werden

Cockpitausbau

Der Flieger kommt mit einer riesigen, absolut klaren Kabinenhaube daher. Was soll man da machen? Leer lassen geht für mich nicht, daher musste zumindest eine Andeutung eines Cockpits her. Der Bau beginnt dabei schon beim Rahmen, der nicht im Bausatz enthalten ist. Damit es zum restlichen Flieger passt wurde er kurzerhand in CFK Balsa hergestellt. Für den Cockpitausbau gab es im Netz ein paar nette Ideen durch ein sehr beliebtest Videospiel, was auch mein Sohn gerade mal online spielte. Ein paar Screenshots reichten um ein bisschen was nachzubauen. Bisschen Balsaholz, ein paar kleine 3D Frästeile und ein paar 3D Druckteile reichten um einen gewissen Eindruck von „Cockpit“ zu erzeugen, meiner Firma sei Dank.

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Bei der Größe vom Cockpit muss da einfach was rein

RC-Komponenten

Was baut man nun in den Flieger ein. Zwei Standardservos für 10 Euro und gut ist? Naja, wahrscheinlich tut es das sogar, aber will man das? Eine gewisse Redundanz schadet selten, daher wurden die Ruder erst mal in der Mitte geteilt, damit waren wir bei 4 Servos. Hier würden es nun wirklich Standardservos tun, aus irgendwelchen Gründen waren auf einmal 4 Hitec 7954SH verbaut. Für das Seitenruder war auch noch so ein Powerservo da und das Spornrad muss sich mit einem Hitec 430BH begnügen. Da das Heck mit viel Gewicht auf dem Spornrad steht und viele Schläge zu erwarten sind, sollte man hier auch besser auf analoge Servos wechseln um die Stromaufnahme zu begrenzen. Das ständige Nachregeln tut weder dem Servo noch dem Stromverbrauch gut.

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Ein paar selbst gefräste Servohalter mussten sein

Durch meine Jeti-Fernsteuerung waren die Empfangskomponenten ja quasi gesetzt, d.h. 2 Satelliten. Wie bei meinem JetCo finden die Anschluss an eine Powerbox Competition SRS von Deutsch, die sich einfach bewährt hat. Der Strom kommt alt bewährt über zwei LiFePo’s die im Flieger verbleiben können. 

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Ein langsamer Vorbeiflug
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Das Landen erinnert an einen Großsegler